Letzter Einsatz: >Brandeinsatz - Interne Brandmeldeanlage ausgelöst< am 14.10.2024 um 16:40 Uhr

Simulation ist eins der effektivsten Tools in der Aus- und Fortbildung medizinischen Personals. Wir verwenden dabei sogenannte “Full-Scale-Simulatoren“, also lebensgroße, computergesteuerte Manikins, welche zum Unterschied zu sogenannten Skillstrainern nicht nur die Anatomie, sondern auch wesentliche physiologische Funktionen des menschlichen Organismus, aber auch Pathologien darstellen können.
Atmung, Kreislauf, Bewusstsein und Sprache können mit diesen Modellen ebenso simuliert werden wie verschiedenste Krankheitsbilder (z.B. Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Asthmaanfall, Lungenembolie) oder typische Verletzungen (u.a. Brustkorbverletzung mit Spannungspneumothorax, große Wunden) und deren Folgen (Sauerstoffmangel, Schock, Kreislaufstillstand). Dabei können klinisches Erscheinungsbild, Schweregrad und Reaktion auf Behandlung durch die Trainingsleiter, auch Instruktoren genannt, beliebig adaptiert werden. Der Simulator reagiert auf Maßnahmen der Akteure in gewissen Grenzen physiologisch – die automatische Erkennung von verabreichten Medikamenten, deren Dosierung sowie sonstiger Manipulationen am Manikin bewirkt nicht nur eine entsprechende Reaktionen des „Patienten“, sondern erlaubt durch die exakte Aufzeichnung von Aktionen des Behandlers auch die Diskussion dieser Maßnahmen bei der Nachbesprechung. Dazu nutzen wir moderne Audio- und Videotechnik, um den tatsächlichen Ablauf einer Sequenz reproduzieren zu können.
Hier zeigt sich dann auch der zweite, oft unterschätzte Trainingseffekt von Simulation: In einer stressigen Situation, die ein solches Sim-Szenario bewusst provozieren kann, reagiert der Mensch, und damit ein Team, anders als in Ruhe. Vor allem die Wahrnehmung leidet unter Stress, aber auch Kommunikation und Interaktion. Simulation schafft die Möglichkeit, subjektive Eindrücke (Erleben der Trainierenden) mit Objektivität (technische Aufzeichnung) zu vergleichen, menschliche Fehlerquellen dadurch zu identifizieren und folglich anhand dieser Basis durch Erlernen und Anwenden entsprechender Gegenstrategien zu minimieren.
Wir trainieren also nicht nur unsere Professionalität auf medizinischer Seite, sondern auch unsere Fähigkeiten miteinander effektiv und zum besten Ergebnis für unsere Patienten zu handeln.

An unserem Partner-Simulationszentrum sind Baby- und Erwachsenenmodelle verfügbar; letzteres ist übrigens bereits für eine völlig kabellose Verwendung konzipiert womit auch mobile Einsätze möglich sind.

Regelmäßiges Training am Simulator kann fehlende Routine mildern und die Kompetenz des Behandlers im Beherrschen kritischer Situationen deutlich erhöhen. Auch übermäßige Routine kann so verhindert werden und trainiert das Schärfen der Sinne für jede Situation.

Die Steuerung der Simulatoren erfolgt über den PC, in der Regel außerhalb des Sicht- und Hörbereichs der Trainingsteilnehmer. Dadurch wird eine sehr realistische Trainingsumgebung geschaffen, denn  die Teilnehmer sind mit der Situation „alleine“ und treffen ihre Entscheidungen völlig unbeeinflusst.

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